1. Warum Bangalores Schuhgeschäfte mit San Francisco verbunden sind
Oft gibt es Menschen, die Angst vor Immigranten haben. Sie neigen dazu, Türen zu schließen und mit Grenzen andere Menschen fernzuhalten. Wäre dies vor einem Jahrhundert geschehen, dann wäre Robin Moses wahrscheinlich nicht in Bangalore gelandet.
Moses Familie war in San Francisco heimisch, während sich Robin dem Goldrausch in Indien anschließen wollte. Er hörte von den Kolar-Goldminen in der Nähe von Bangalore, die riesige Reserven des gelben Metalls gefördert hatten. Auf seinem Weg nach Singapur änderte Robin Moses bzgl. des Goldschürfens seine Pläne, da es in San Francisco ein katastrophales Erdbeben gegeben hatte. Er reiste zuerst nach Kalkutta (jetzt Kolkata) und dann nach Bangalore, wo er einen Schuhladen, „Robin Moses und Söhne“ in einer Geschäftsstraße eröffnete. Es ist schwer vorstellbar, wie schwierig Reisen ohne moderne Flüge wie beispielsweise von San Francisco nach Bangalore gewesen sein müssen. Bangalore war damals berühmt für seine anglo-indischen und britischen Waren. „Robin Moses und Söhne“ hatten bald ein blühendes Geschäft vorzuzeigen. Seine Familie besaß fast die Hälfte der Geschäftsstraße. Während andere nach dem Zweiten Weltkrieg die Stadt verließen, blieb die Familie von Robin als eine der wenigen jüdischen Familien wohnen. Er verliebte sich in die Stadt und starb 1939.
2. Treffen in der Cyber-Welt
Computer-Chips, Kabel und PCs erzählen Geschichten von Freundschaften über Kontinente hinweg. Und wir dachten, dass Roboter keine Gefühle und Emotionen haben? Nun ja, ihre Macher haben sie sicherlich. Indiens Electronikstadt Bangalore umarmt den Hightech-Charme des Silicon Valley von San Francisco – über Ozeane und Kontinente und zum Teil versiegelt in Regierungsprojekten.
Die Initiative „Sisterhood“ begann im Jahr 2009 zwischen den beiden Tech-Städten, um die kulturelle und wirtschaftliche Bindung zu vertiefen. Viele Unternehmer nahmen daran teil, um dieses Projekt erfolgreich zu machen. Es kamen eine Vielzahl an Absichtserklärungen, die die Technologiebranche in den Fokus stellen. Unterzeichnet zwischen San Francisco und Bangalore sowie Unternehmen, untermauerten diese offiziellen Vereinbarungen die weitere Zusammenarbeit. Die beiden Städte bauten so eine virtuelle Brücke. Indische Techniker und Entwickler traten an, um Unternehmer zu führen und sie zu betreuen.
Die kosmopolitisch und kulturell sehr reichen Städte San Francisco und Bangalore haben viel zu bieten, wenn man sich ihre Gemeinsamkeiten anschaut. Unter Berücksichtigung ihrer eklektischen und vielfältigen Kunst und ihres kulturellen Flairs, unterzeichnete die staatliche Tourismusabteilung von Bangalore und die Stadt San Francisco eine Vereinbarung, um ihre Verbindungen in der Kunst zu präsentieren und „Köpfe und Herzen“ näher zu bringen. Auch die Stadt San Francisco und die staatliche Industrie- und Infrastrukturentwicklungsgesellschaft von Bangalore haben sich darauf verständigt, den Energiebedarf, die Transportentwicklungen, die Bewirtschaftung der Wasserressourcen, die Abfallwirtschaft sowie den Handel und den Tourismus zu vernetzen. Unternehmertum von Frauen und Gesundheitsversorgung sahen neue Verknüpfungen und Projekte zwischen den beiden Städten. Ermutigt von der Verbindung startete Indiens offizielle Fluggesellschaft (Air India) ihren ersten Flug von San Francisco nach Bangalore über Neu-Delhi.
3. Deshalb spielen beide Städte ein Namensspiel
Wie Shakespeare sagte ist ein Name nur Name. Eine Rose, die man plötzlich anders nennt, verbreitet denselben Duft wie vorher. Allerdings haben Stadtnamen eine lange Geschichte, die der Logik von Shakespeare trotzen. Und wenn zwei Städte Namen von der Vegetation ableiten, kann man das ganz einfach nachvollziehen. San Francisco – ursprünglich im Jahre 1835 „Yerba Buena“ genannt bekam seinen Namen von einem spanischen Wort Bedeutung „gute Kräuter“, die Bezeichnung für eine dort vorkommende Minzeart. Bengaluru hat riesige Gebiete, die mit Benga oder Vengabäumen bedeckt sind und die ihren Namen dieser Stadt verliehen haben. Vengaluru wurde später Bengaluru bennat. San Francisco und Bangalore (bzw. jetzt Bengaluru) haben somit etwas Grünes in ihren Namen.