Flug von Berlin nach Dhaka


Was macht Rabindranath Tagore in Dhaka und Berlin zu einer bekannten Persönlichkeit?

Im Westen ist Rabindranath Tagore als versierter Schriftsteller, Künstler, Komponist von Liedern und sozialer Innovator bekannt. Er komponierte die Nationalhymne von Bangladesch, Amar Sonar Bangla. Seine Gedichte, Geschichten und Gemälde sind bei den Menschen in Bangladesch sehr beliebt. Tagore nahm im Alter von sechzig Jahren das Zeichnen und Malen auf und malte in seinem Leben weit über zweitausend Bilder. Anlässlich des 150. Geburtstags von Tagore wurde im Museum für Asiatische Kunst in Berlin die Ausstellung „Die letzte Ernte: Bilder von Rabindranath Tagore“ gezeigt. Zu Lebzeiten besuchte er Deutschland dreimal, und bei einem Besuch 1926 lernte er Albert Einstein in seiner Berliner Wohnung kennen. Zu seiner Ehre gibt es in Berlin einen Straßennamen nach ihm, die Rabindranath-Tagore-Straße. Tagore hatte eine große Faszination für Flüge und seine Flugreisen waren sehr beliebt bei seinen Freunden und seiner Familie. 1926 lud die Universität Dhaka Rabindranath Tagore zu einer Konferenz mit dem Titel „The Meaning of Art“ ein. Er erhielt D.Litt (Doctor of Letters) von der Dhaka University im Jahr 1936. Im Jahr 2006 wurde ein Gymnasium in Berlin in Tagore School umbenannt. Mit Schwerpunkt auf Sprache und Kunst hat die Schule auch eine Büste von Rabindranath Tagore.


Wie Dhaka zu Social Enterprises in Berlin beiträgt

Dr. Muhammad Yunus ist der Gründer der Grameen Bank, die in Dhaka, Bangladesch, Pionierarbeit im Bereich Mikrofinanzierung und Mikrokredite geleistet hat. Für seine Arbeit erhielt er 2006 den Friedensnobelpreis. Im folgenden Jahr erhielt er in Berlin zwei Auszeichnungen, den „Vision Award“ (2007) des Global Economic Network und den „Two Wing“-Preis (2008) der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2011 gründete er den Yunus Social Business, einen gemeinnützigen Venture-Fonds, der philanthropische Spenden in Investitionen in nachhaltige soziale Unternehmen verwandelt. Ziel ist es, das soziale Geschäftsmodell in den Entwicklungsländern zu replizieren. Das Yunus Social Business hat seine Wurzeln in Dhaka und hat seinen Hauptsitz in Berlin und Niederlassungen in 12 weiteren Ländern. Das macht Dr. Yunus zu einem Vielreisenden, der diese weltweit verteilten Filialen regelmäßig per Flugzeug besucht. Muhammed Yunus und die Freie Universität Berlin erforschen und bauen gemeinsam ein Kreativlabor für soziale Unternehmen in Berlin auf. Diese Sozialunternehmen werden ausschließlich mit dem Ziel gegründet, soziale und ökologische Probleme zu lösen, nicht um Gewinne zu maximieren und gleichzeitig die Armut zu verringern und zur Erreichung der UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung beizutragen.


Warum ein Bangladescher bei den Berliner Filmfestspielen zum Juror ernannt wurde
Das Network for the Promotion of Asian Cinema ist eine panasiatische Filmkulturorganisation, die Kritiker, Filmemacher, Festivalveranstalter und Kuratoren, Verleiher und Aussteller sowie Filmpädagogen zusammenbringt. Seit ihrer Gründung haben sie Filmemacher aus Asien in die Welt eingeführt, organisieren Seminare und Konferenzen und verleihen auf Festivals einen Preis für den besten asiatischen Film. In den Jahren 2000 und 2004 fanden in den Städten Dhaka und Berlin die Internationalen Filmfestspiele Dhaka bzw. Berlin statt. Filmemacher aus aller Welt reisten mit dem Flugzeug in die Gastgeberstädte, um am Filmfestival teilzunehmen. Muztaba Zamal ist Gründer und Festivaldirektor des Dhaka International Film Festival in Dhaka. 1994 gründete er Bangladeschs Kapitel der International Federation of Film Critics und wurde zum Generalsekretär der International Film Critics Association of Bangladesh gewählt. Für seine Beiträge und seinen unermüdlichen Einsatz für das asiatische Kino wurde er als Jurymitglied der International Federation of Film Critics für die kommenden Internationalen Filmfestspiele Berlin im Februar 2018 ausgewählt. Dies war das dritte Mal, dass er die Rolle eines Jurymitglieds bei einem internationalen Filmfestival übernahm.


Wie Dhaka und Berlin das Leben von Syed Mujtaba Ali prägten

Syed Mujtaba Ali wurde 1904 in einer spirituellen Stadt in der Nähe von Dhaka geboren und war ein bengalischer Schriftsteller, Reiseliebhaber, Akademiker und Gelehrter. Er war sehr beliebt für seine Sprachkenntnisse und obwohl seine Muttersprache Bengali war, beherrschte er sehr gut 15 Sprachen, darunter die deutsche Sprache. Nach Erhalt des Wilhelm-Humboldtstipendiums verließ er 1929 Dhaka in Richtung Berlin und verbrachte drei Jahre an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Ali war ein gut bereister Mann und bereiste viele Städte auf der ganzen Welt per Schiff oder Flugzeug und schrieb ausführlich über seine Reiseerfahrungen in verschiedenen Teilen der Welt. Auch zu seinen Lebzeiten lebte er in verschiedenen Ländern wie Bangladesch, Indien, Deutschland, Afghanistan und Ägypten. Er veröffentlichte fünfundzwanzig sehr populäre Bände mit Romanen, Erzählungen, Essays, Kolumnen und Belletristik. Bemerkenswert sind DesheBideshe, Panchatantra und Hitler – vielleicht eines der besten Bücher, die je über den deutschen Diktator geschrieben wurden. 1972, nach der Befreiung Ostpakistans, kehrte Ali nach Dhaka zurück und starb dort am 11. Februar 1974. Posthum wurde er 2005 von der Regierung von Bangladesch in Dhaka mit EkusheyPadak (zweithöchste zivile Auszeichnung) ausgezeichnet.


Das verbindet Dhaka und Berlin in der Wasserwirtschaft

Die Dhaka Water Supply & Sewerage Authority, ein Versorgungsunternehmen aus Dhaka, wurde auf dem Global Water Summit 2011 in Berlin mit dem’Performer of the Year Award‘ ausgezeichnet. Um am Wettbewerb teilzunehmen, flogen Referenten von sieben Versorgungsunternehmen aus ihren jeweiligen Ländern nach Berlin. Schließlich wurde der Preis vom ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan überreicht, der die Leistungen der Dhaka Water Supply & Sewerage Authority in mehreren Kategorien würdigte. Diesen Herausforderungen begegnet das Unternehmen mit einer Reihe von Maßnahmen. So konnte im Jahr 2011 eine kontinuierliche Wasserversorgung rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche, eine Steigerung der Einnahmen, so dass die Betriebskosten mehr als gedeckt sind, und eine Reduzierung der Wasserverluste von 53% im Jahr 2003 auf 29% im Jahr 2010 erreicht werden. Es gibt das Buch’Smooth and Striated, City and Water, Dhaka/Berlin‘, das über die Wasseraspekte der beiden Städte spricht. Das Buch zeigt Erlebnisse auf der Straßenebene von Dhaka und Berlin in Wort und Bild. Weitere Beiträge stammen aus dem Seminar „Stadt und Wasser, Dhaka/Berlin“, in dem sich mehrere Experten aus Architektur, Stadtforschung und Hydrologie aus Bangladesch und Deutschland über verschiedene Themen wie den Zugang verschiedener gesellschaftlicher Gruppen zu Wasserflächen, den Zusammenhang zwischen Wasserflächen und dem gesamten Wassermanagement austauschen.